Abpumpen von Muttermilch
- Leonie Schwietzke
- 31. Okt. 2022
- 2 Min. Lesezeit
Vor dem Abpumpen der Muttermilch
Vor dem Abpumpen sollte die Mutter ihre Hände gründlich mit Wasser und Seife reinigen. Man vermutet, dass die dadurch verringerte Bakterienzahl in der abgepumpten Milch auch ein geringeres Bakterienwachstum während der Aufbewahrung bedingt. Eine zusätzliche Reinigung der Brust über den Rahmen der täglichen Körperpflege hinaus hat sich nicht als weiter vorteilhaft erwiesen. Hautreinigungsmittel entfernen Bakterien dabei erwiesenermaßen nicht wirksamer als reines Wasser. Deshalb ist die übliche Brusthygiene vollkommen ausreichend.
Abpumpen
Die Brust kann per Hand oder mittels einer Pumpe entleert werden. Die Wahl der Pumpe hängt dabei von der erwarteten Häufigkeit des Abpumpens, der dafür verfügbaren Zeit, den Kosten und dem Zugang zur Stromversorgung ab.
Wenn das Baby nicht an der Brust saugen oder sie nicht effektiv entleeren kann, benötigt die Mutter oft Hilfe bei Anregung, Aufbau und Aufrechterhaltung einer ausreichenden Milchbildung. Die ersten zwei Wochen nach der Geburt sind für die langfristige Milchbildung entscheidend. Die folgenden Maßnahmen sind sehr wichtig, damit in den darauffolgenden Wochen ausreichend Milch gebildet wird:
Hautkontakt nach der Geburt: Er verlängert nachweislich die Stilldauer und sollte unbedingt gefördert werden
Müttern sollte gezeigt werden, wie sie eine manuelle Brustmassage durchführen können
Beidseitiges (simultanes) Abpumpen der Brüste: dies erhöht die Entleerung der Brust
Frühes Abpumpen nach der Geburt: Dies ist wichtig, denn Abpumpen in der ersten Stunde führt zu einer besseren Entleerung der Brust als ein Abpumpen in den ersten sechs Stunden. So wird die Milchbildung in den darauffolgenden Wochen deutlich gesteigert
Die Anwendung der Initiierungstechnologie nach der Geburt, gefolgt von einem 2-Phasen-Pumpprogramm nach der sekretorischen Aktivierung (Milcheinschuss), führt zu einer erhöhten Milchproduktion am sechsten bis dreizehnten Tag nach der Geburt.
Häufiges Abpumpen ist ebenfalls wichtig. Mütter, die auf das Abpumpen von Muttermilch angewiesen sind und dies mehr als sechsmal täglich tun, bilden mehr Milch als Mütter, die weniger häufig abpumpen. Auf eine Milchpumpe angewiesene Mütter sollten etwa achtmal pro 24 Stunden abpumpen
Abpumpen zwischen den Stillmahlzeiten: Mütter, die gelegentlich Milch für ihr gestilltes Baby abpumpen und über eine große Milchmenge verfügen, können zusätzlich zwischen den Stillmahlzeiten abpumpen
Die Verwendung gut sitzender Brusthauben. Sie sollten sich bequem tragen lassen, die Brüste nicht abdrücken und die Brustwarzen nicht beschädigen. Sollte der Tunnel zu eng sein, stehen mehrere Brusthaubengrößen zur Verfügung
Sanftes Halten der Brusthaube gegen die Brust (mittig): So werden die Milchgänge nicht blockiert und die Brust wird ausreichend geleert
Nach dem Abpumpen
Falls nur eine Mutter das Pumpset verwendet und ihr Baby gesund ist, sollte das Set zur Proteinentfernung nach jedem Gebrauch mit kaltem Wasser gespült werden. Danach sollte das Set mit warmem Seifenwasser von Fettrückständen gereinigt und anschließend erneut mit kaltem Wasser abgespült werden, um verbleibende Seifenrückstände zu entfernen. Das Pumpset sollte außerdem in einem trockenen Behälter aufbewahrt werden. Nach 24 Stunden sollte das Pumpset erneut sterilisiert oder, im Falle eines Einweg-Pumpsets, entsorgt werden.
Text von Hebamme Leonie Schwietzke erstellt am 32.10.2022

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